Farbige Einmalpressung auf rot/schwarz marmorierten Vinyl, streng limitiert auf 500 Einheiten!
Doppelvinyl mit fast 60 Minuten Spielzeit!
SKEPTIKER Mastermind Eugen erinnert sich:
„Eigentlich sollte die Scheibe damals “Frühe Aufnahmen” heißen, der Grafiker hatte das allerdings verwechselt und Frühe Werke daraus gemacht. Erst fanden wir das befremdlich, aber weil, wie so häufig, keine Zeit mehr für Änderungen war, blieb es dann bei den Frühen Werken.
1988/89 Die Mauer war noch zu, der Staatsmonopolist für musikalische Produktionen in der damaligen DDR, AMIGA, hatte die alleinige Herrschaft und Entscheidungsgewalt über Plattenproduktionen. Diese wurden im Allgemeinen nur den Profigruppen gestattet. Profimusiker wurde man nur über ein Musikstudium, oder die Zuerkennung dieses Status durch eine staatlich zugelassene Organisation, namens Komitee für Unterhaltungskunst.
Alle, die sich als sogenannte Amateurmusiker im Lande betätigten, wollten natürlich auch gerne ihre musikalischen Ergüsse unters Volk bringen. Da dies über AMIGA bis kurz vor dem Ende der DDR nicht möglich war, stellten die Amateurbands in Eigenregie Tapes her, die sämtlich illegal waren, weil eigentlich vom Staate verboten. Dem Verbote zum Trotz, gab es dennoch eine rührige, vielfältige Musikszene, die ihre Aufnahmen auf Musikkassetten illegal bei ihren Konzerten vertrieb. Aus dieser Zeit stammen auch die vorliegenden Titel der “Frühe Werke”. Sie setzen sich zusammen aus zwei der damaligen Tapes die “O.T.” und “Schreie” hießen und in den Jahren 1988 und 1989 angeboten wurden. Das erste Tape “O.T.” wurde live eingespielt und nur auf einer Stereobandmaschine aufgenommen. Es gab also keine Möglichkeit des späteren Eingreifens mehr, bei eventuellen Verspielern, oder Gesangsfehlern. Alles wurde so oft wiederholt, bis wir zufrieden waren.
Am Rande sei noch erwähnt, das keine Band im Amateurbereich damals komplette Aufnahmetechnik besaß, und so lieh man sich von diversen befreundeten Musikern alles zusammen und hatte auch nur wenig Zeit zur Nutzung, was sich darin äußerte, dass nach einem Wochenende an zwei Tagen, alles im Kasten sein musste, wegen der Rückgabe der Technik an die Kumpels.
Beim Tape “Schreie” war Toni Krahl von City so vertrauensvoll und großzügig, uns seinen 8 Spur Taperecorder zu leihen, um den ich, Eugen B., ihn dreist bat, bei einem persönlichen Besuch, weil mir ein anderer Musiker von dieser Möglichkeit erzählt hatte. Toni kannte mich gar nicht und lieh mir trotzdem sein Aufnahmeschätzchen, wofür ich wirklich sehr dankbar war, bzw. bis heute bin, noch dazu weil das ein Gerät aus dem Westen war, so was gab es in der damaligen DDR gar nicht.
Nach Maueröffnung gab es zum zehnjährigen Bandjubiläum die Idee, die alten Tapes nunmehr auf CD herauszubringen. Ziel war es den Charme und die Authentizität der frühen Aufnahmen nicht zu verändern, also haben wir jeweils nur die Stereosumme mastern lassen und dann auf CD gepresst, was bis heute eine gute Entscheidung war.
Eine andere Band, deren Musikkassette ich sehr mochte, hatte mit den neuen technischen Möglichkeiten nach Maueröffnung alles noch mal neu eingespielt und ich fand es grauenhaft. Genau das wollten wir vermeiden und haben es auch, die “Frühe Werke” ist also ein absolut authentisches, historisches Tondokument der Skeptiker und ihrer ersten Schaffensphase, vor nunmehr über 35 Jahren.
Wir fanden eine Plattenfirma, die flexibel und schnell genug war das Bandjubiläum, 10 Jahre Die Skeptiker, mit der CD “Frühe Werke” zu veredeln. Wir freuen uns aber im Nachhinein, dass diese historische Produktion realisiert werden konnte, die nunmehr erstmals als Vinyl Doppelalbum vorliegt, noch dazu in einer limitierten Auflage, von nur 500 Stück.
Also schnell sein lohnt sich, ihr wisst ja, wenn weg, dann weg – eure Skeptiker. Eugen Balanskat 2023“