Im Nürnberger Underground macht gerade eine neue Band namens MEANBIRDS von sich reden, deren Sänger Magenta Caulfield einigen noch von REJECTED YOUTH ein Begriff sein dürfte. 2012 hatte die Punkband nach fast fünfzehn Jahren ihr Ende bekanntgegeben. Die Band hatte sich damals mit ihren vier Studioalben und politisch-motiviertem Streetpunk, auch auf internationaler Ebene, einen Namen erspielt. Kein Wunder also, dass das neue Projekt des Leadsängers bereits vor dem Release des Debütalbums zu heller Aufregung in der Szene führt. Die Erwartungen an die MEANBIRDS sind groß. "Einige der Songs habe ich damals direkt nach der Auflösung von REJECTED YOUTH geschrieben", erklärt Magenta Caulfield. "Ende 2018 sind mir die Songs dann wieder in die Hände gefallen und ich hatte mir fest vorgenommen, sie endlich umzusetzen". An jenem Tag sind die MEANBIRDS geboren. Und der Sänger ist nicht das einzige bekannte Gesicht, denn auch Tim Heerwagen, Ex-Bassist von SHARK SOUP und DEAD CITY ROCKETS, ist mit von der Partie. Die Drums übernimmt Stefan Ludwig, der in der lokalen Szene in Nürnberg ebenfalls seit vielen Jahren in verschiedensten Bands unterwegs war.
Die drei Musiker kennen sich schon länger und sind durch ein vorangegangenes Bandprojekt bereits gut aufeinander eingespielt. Die Songs sind dementsprechend schnell im Kasten und es folgt die Arbeit an einem gemeinsamen Album. "Es war damals unglaublich befreiend für mich diese Songs, die ja teilweise schon seit Jahren in meiner Schublade schlummerten, endlich mit Tim und Stefan aufnehmen zu können ", sagt der Sänger rückblickend. "Und auch die Zeit im Studio war sehr erfrischend, denn wir haben diesmal auf ein komplett neues Team zurückgegriffen und die Songs zusammen live eingespielt. Das hatte ich bisher noch nie zuvor in der Art umsetzen können. Man entwickelt beim Einspielen eine ganz andere Energie". Und das hört man den Aufnahmen auch an. Die MEANBIRDS klingen rough, straight und vor allem energiegeladen. Stefan Ludwig, der auch als Lichttechniker seit geraumer Zeit mit unterschiedlichsten Bands auf Tour ist, hatte durch sein großes Netzwerk schnell das passende Team aufgestellt. Aufgenommen und produziert von Phil Fleischmann in den Schwarzkopf Studios, die idealerweise auch gleichzeitig als Proberaum der Band fungieren. Gemischt in den Haunted Haus Studios Leipzig von Fritz Brückner, welcher unter anderem mit Bands wie DRANGSAL, WARM GRAVES oder auch dem RUNDFUNK-TANZORCHESTER EHRENFELD gearbeitet hat. "Wir fanden es sehr spannend mit Leuten zusammenzuarbeiten, die auch einen etwas anderen musikalischen Background haben, und dadurch eine neue Sicht auf unseren Sound mitbringen", meint Stefan Ludwig. Das Mastering kommt aus Chicago von Saff Mastering Studios, die ebenfalls eine unfassbar große Genrebreite abdecken - aber auch Punk- und Rock-Bands wie THE BRIEFS, AMERICAN STEEL oder FU MANCHU zählen zu ihren Kunden.
Musikalisch gehen die MEANBIRDS auf jeden Fall auch ihren eigenen Weg. "Ich hatte keine Lust mehr, mich in ein vorgegebenes musikalisches Korsett zu zwängen", erklärt Magenta Caulfield. "Daher habe ich mir beim Schreiben der Lieder auch keine Gedanken darüber gemacht, ob sie ein bestimmtes Genre bedienen. Und auch inhaltlich sind die neuen Songs deutlich persönlicher geworden. Viele Texte handeln von Zwiespalt, Selbstzweifel und dann aber auch wieder von Aufbruch und Zuversicht." Einer der persönlichsten Songs des Albums ist "On the Crusade", da er vom Selbstmord des ehemaligen REJECTED YOUTH-Bassisten und späteren "Vegan Wonderland"-Gründers Kalle Kalkowski handelt. "Die Nachricht von seinem Tod hat mich damals geschockt und es gibt bis heute Tage, an denen ich es nicht so richtig begreifen kann", blickt der Sänger zurück. "Dennoch möchte ich mit dem Song nicht die ‚gute alte Zeit‘ glorifizieren, denn es gab zwar damals viele Ups aber auch einige Downs. Der Song ist einfach meine Form der Erinnerung an ihn." Tatsächlich ist es unmöglich, die Platte einem einzigen Subgenre unterzuordnen, weder inhaltlich noch musikalisch. Songs wie "Out of Vogue", "Falling Apart" und "Set the World on Fire" zeigen das ganz deutlich.
Tracklist:
01. Set the World on Fire
02. Confessions of an Unrest Drama Queen
03. Out of Vogue
04. Off the Leash
05. Black Dyed Soul
06. On the Crusade
07. Flavor of the Month
08. Falling Apart
09. Kiss Me Goodbye
10. The Real Me