Eine alte Faustregel im Musikbusiness besagt: Das erste Album dient dazu, eine neue Band der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit der zweiten
Scheibe zeigt sich dann, wie viel musikalische Substanz wirklich vorhanden ist. Dies vorausgeschickt kann man der Hannoveraner Metal/Hardcore Formation Bashdown, die erst seit 2018 am Start ist und bereits für mächtig Furore gesorgt hat, wohl nur eine überaus goldenen Zukunft
prophezeien. Denn nach dem vielversprechenden Debüt A New Set Of Problems (2019), mit dem Bashdown für ein deutlich vernehmbares Rauschen
im Blätterwald gesorgt haben, legt das Quartett nun mit Pushing The Envelope ihr Folgewerk vor, das in jeder Hinsicht eine kräftige Schippe
drauflegt. Die neuen Songs sind zweifelsohne noch kompakter, kompromissloser und in ihrer Gesamtheit ausgereifter. Frontmann Helge Haß
fasst die neue Scheibe mit den treffenden Worten zusammen: »Mehr Härte, volles Brett!«
Eine solch positive Entwicklung ist nahezu immer mit kleinen, jedoch nicht unbedeutenden Vorgeschichten verbunden. In diesem Fall sind es
gleich drei, die es zu erwähnen gilt: Einerseits erhielt die Gruppe für ihr Erstwerk viel Lob. Die Presse sprach unter anderem von »dicke Hose
Hardcore auf internationalem Niveau« und »kräftigen angepissten Vocals, metallischen Riffs, treibenden Drums und satten Grooves mit Punch.«
Auch das Konzertpublikum honorierte die schweißtreibende Show der Band (unter anderem mit Winds Of Promise, Nasty, Hate Squad und
Warpath) durch tosenden Beifall. Beides zusammen sorgte bei den Beteiligten für das entsprechende Selbstbewusstsein und die Gewissheit, auf
dem richtigen Weg zu sein. Und drittens haben Bashdown vor wenigen Monaten einen signifikanten Personalwechsel vollzogen: Neu dabei ist
Gitarrist Martin Blankenburg, den Insider sicherlich von Bands wie Hate Squad oder Treibhaus kennen. »Martin kommt stilistisch stärker aus dem Metal und ist ein wahrer Riff-Gigant, was sich natürlich signifikant auf unser Songwriting ausgewirkt hat«, beschreibt Helge Haß eine wichtige Änderung im Bandgefüge, das durch Bassist Florian Krause und den Berliner Schlagzeuger Janis Haag komplettiert wird. »Ich kenne Martin schon seit 30 Jahren und weiß daher, welch exzellenter Gitarrist er ist. Durch ihn haben unsere Songs noch mehr Kraft und metallische Intensität bekommen.«
Wer Belege für diese Aussagen wünscht, wird bereits vor Albumveröffentlichung bestens bedient, denn am 13. November 2020 erscheint
mit "Create A God" die erste Single der neuen Scheibe, inklusive eines atmosphärisch-düster gehaltenen Videoclips. "Create A God" dokumentiert
unmissverständlich, worum es bei Bashdown geht: Hier wird bodenständiger, beinharter Metalcore geschmiedet, mit unerbittlichen Gesängen,
die durch Mark und Bein gehen, sowie einem rhythmischen Feuerwerk, das härtesten Stahl schmelzen lässt.
Dies alles und noch viel mehr spiegelt sich auch in den cleveren Texten wieder, die dem Hörer zwar freie Interpretationsmöglichkeiten lassen, in
ihrer generellen Ausrichtung dennoch unmissverständlich sind. »Jeder sollte sich Gedanken machen, ob wir mit der Natur, unserer Umwelt und
dem sozialen Miteinander weiter so wie bisher verfahren dürfen«, erklärt der Bashdown-Frontmann und fügt hinzu: »Unsere Themen sind zwar
nicht politisch, sollen aber zum Nachdenken anregen. Viele Menschen meinen, sie seien so schlau, doch die Wirklichkeit sieht anders aus, wie
jeder von uns immer wieder am eigenen Leib erfahren muss.«
Bereits am 18. Dezember 2020 erscheint mit "Checkmate" die zweite Singleauskopplung, bevor am 22. Januar 2021 zeitgleich die dritte Single "U"
(inklusive eines weiteren Videoclips) und das komplette Album Pushing The Envelope in die Läden kommen. »Auf der Scheibe ist für jeden etwas
dabei«, beschreibt Haß die 13 Songs, deren Komplexität die Fans garantiert überzeugen wird. »Uns ist die Ganzheit des Albums sehr wichtig.
Pushing The Envelope klingt abwechslungsreich und stilistisch vielschichtig.« Dazu gehören auch die immer wieder geschickt eingestreuten,
kleinen Besonderheiten, wie beispielsweise in "Duplicity" oder dem besagten "U". Haß: »Wenn es musikalisch passt, steigen wir gerne mal kurz aus
dem Arrangement aus und experimentieren außer der Reihe.«
Produziert und gemischt wurde Pushing The Envelope von Kai Panschow, die Aufnahmen der Drums fanden in den Hamburger "Chameleon-Studios"
unter der Regie von Eike Freese (u.a. Heaven Shall Burn, Eisbrecher) statt, der die Songs auch gemastert hat. Abgerundet wird das in jeder
Hinsicht überzeugende zweite Bashdown-Album mit einem symbolträchtigen Cover-Artwork aus der Feder von Kai Seeliger. »Es zeigt eine durch
den Menschen komplett zugebaute Weltkugel«, erklärt Helge Haß. »Unser Planet ist total überbevölkert, eine Folge davon, dass sich der Mensch zu
wichtig nimmt. Es ist wirklich tragisch, wie sich die Menschheit rücksichtslos über die Gesetze der Natur hinwegsetzt.«
Kein Zweifel: Mit Pushing The Envelope haben Bashdown ein ambitioniertes, kompromissloses und überaus aggressives Album eingespielt,
das die große musikalische Substanz dieser Band aufzeigt und somit die bekannte Faustregel (siehe oben) nachhaltig bestätigt.
Tracklist:
01 Checkmate
02 Create A God
03 The Chosen One
04 U
05 Demonize
06 Hell-Bent
07 If I Were You
08 Right Off The Bat
09 Duplicity
10 Get A Grip
11 Truth Is
12 Cleaning House
13 Too Big (For My Britches)